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Die Idee dahinter

Während der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Schließungen von Museen und Ausstellungen wurde dieses neuartige Telefon-Angebot 2021 entwickelt. Um Kunstinteressierten den Zugang zu Gemälden, Skulpturen und historischen Objekten zu ermöglichen, hat grauwert - Büro für Inklusion und demografiefeste Lösungen gemeinsam mit dem Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg (BSVH) und verschiedenen Hamburger Museen sowie Kulturvermittler*innen das Projekt „Bei Anruf Kultur“ ins Leben gerufen.


Heute, drei Jahre später, haben alle Kultureinrichtungen wieder geöffnet. Und das telefonische Projekt läuft weiter. Mittlerweile über die Hamburger Grenzen hinaus, mit mehr als 80 Häusern, die deutschlandweit verteilt sind.

„Bei Anruf Kultur“ lädt ausdrücklich alle Menschen ein, von unterwegs oder zu Hause am Telefon diese Ausstellungen zu erleben. Im Besonderen für Menschen, die blind sind oder eine Seheinschränkung haben, Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind oder sich ungern in größeren Gruppen aufhalten, bieten die Telefon-Führungen eine barrierearme kulturelle Teilhabe in Sachen Kunst & Kultur.

Der telefonische Rundgang durch die Ausstellungen dauert annähernd 60 Minuten, ist kostenfrei und immer live. Es handelt sich nicht um eine Aufzeichnung, der Austausch und Fragen zum Gehörten sind möglich und erwünscht.

Bevor es los geht - Anmeldung & Anruf


Bevor es zur Anmeldung geht, heißt es: Was möchte ich mir anhören?
Das Programm findet man auf der angebotseigenen Webseite  www.beianrufkultur.de und ist zudem telefonisch (s. Artikelende) abrufbar. Es gibt fast jeden Tag eine telefonische Führung.
Ist der passende Programmpunkt gefunden,  meldet man sich für die Teilnahme an. Diese erfolgt  direkt im Termin auf der Website oder telefonisch unter (040) 209 404 36.

Im Anschluss erhalten die Teilnehmer*innen die Einwahldaten.  
Am Tag der Veranstaltung wird darum gebeten, ca. 3 Minuten vor Beginn die  mitgeteilte Einwahlnummer anzurufen.  

Ohren auf: Die Telefon-Führung startet


Nach der Einwahl begrüßt eine moderierende Person die Teilnehmer*innen und stellt die Person vor, die am Veranstaltungstag die Führung geben wird. Und dann geht es auch schon los.

Um eine entspannte Atmosphäre ohne Störungen zu schaffen, werden die Anrufenden von der Moderator*in auf lautlos gestellt.  So kann man es sich bequem machen, zwischendurch ein leckeres Getränk oder eine kleine Schnitte zu sich nehmen, ohne die anderen zu stören. In Abständen werden die Zuhörer*innen auf „laut“ geschaltet und es können Fragen gestellt werden. Niemand muss sich mit einbringen, aber alle dürfen.

Durch die Ausstellung leitet ein*e professionelle*r Kunstvermittler*in aus dem jeweiligen Haus. Es wird detailliert beschrieben, wie die Objekte oder Kunstwerke aufgebaut sind, was zu sehen ist, wie die Räume aussehen, in denen sich die Person befindet. So wird der Eindruck vermittelt, direkt vor Ort zu sein und mitzugehen. Auf diese Weise entsteht ein guter informativer und auch emotionaler Eindruck der Ausstellung.

Mein Tipp: Schaffen Sie sich eine behagliche, gemütliche Atmosphäre und lauschen Sie den Ausführungen. Vielleicht die Augen schließen und sich das Gehörte vorstellen.

Für wen eignet sich eine Telefonführung?


Für alle Kunst- und Kulturinteressierten, die eine Ausstellung nicht besuchen können. Das Angebot ersetzt keinen persönlichen Besuch einer Galerie oder eines Museums, aber es ist eine tolle Möglichkeit, am kulturellen Leben teilzuhaben ohne vor Ort sein zu müssen. Insbesondere Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oder Menschen mit Sehbeeinträchtigung haben so die Chance, Kultur erleben zu dürfen - kostenfrei und einfach.

Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass die Vielfalt an Informationen, die zu verarbeiten sind,  immens ist. Daher ist es gewiss von Vorteil, wenn kulturelles Hintergrundwissen vorhanden ist und der Einzelne ein angemessenes Interesse an der Thematik hat. Aber ganz ehrlich: Es ist doch gar nicht schlimm, wenn man den ein oder anderen Punkt nicht ganz mitbekommt. Passiert das bei Führungen vor Ort nicht auch hin und wieder?

Und richtig schön ist es, dass es zwischendurch auch immer wieder die Option gibt, in den Austausch mit der Gruppe zu gehen und Fragen zu stellen. Es muss also nicht nur ein Zuhören sein, aber es darf.

Fazit: „Bei Anruf Kultur“ - ein großartiges Projekt für mehr Teilhabe an Kunst und Kultur.


Das Wichtigste auf einen Blick:

Alle Termine, die Anmeldemöglichkeit und mehr finden Sie auf www.beianrufkultur.de
Der telefonische Programmabruf erfolgt unter (040) 209 404 69.
Eine telefonische Anmeldung zu einzelnen Terminen aus dem „Bei Anruf Kultur“-Programm ist möglich unter (040) 209 404 36 (gern auch aufs Band sprechen).

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